Form follows function – financing follows Gegenstand

BERLINALE-NOTIZEN

Es ist eine Selbstverständlichkeit, doch tut es immer wieder gut, sie sich vor Augen zu halten: Die Frage, welche Finanzierungsmethode gewählt werden sollte, ist bei der Einschätzung der Erfolgsaussichten von Finanzierungsvorhaben absolut nachrangig gegenüber der Frage, wie attraktiv der Finanzierungsgegenstand ist.

Dies gilt überall und ganz besonders bei Filmen und Start-Ups.

In beiden Fällen ist es in aller erster Linie das Produkt, das darüber entscheidet, wie einfach die Finanzierung organisiert werden kann. Bei Start-Ups besteht dieses Produkt im Wesentlichen aus Geschäftsidee und Umsetzung, bei Filmen ist zentrales Element eine attraktive Story.

Letzteres war der Tip, den Martin Moszkowicz, Constantin-Vorstand für den Bereich Kino und Fernsehen, Filmemachern bei einer Podiumssitzung im Rahmen der Berlinale auf den Weg gab. Man solle hart feiern, so Moszkowicz, dann eine brillante Idee ersinnen und diese in ein ebenso brillantes Screenplay gießen, die Finanzierung ergebe sich dann wie von selbst.

Ich denke, dieser Tip sollte unbedingt beherzigt werden. Ich für meinen Teil habe jedenfalls schon mal angefangen.

P.S.: Filmemacher sollten sich auf ihre target-group konzentrieren, war ein weiterer Ratschlag von Martin Moszkowicz, der nicht weniger interessant, aber vielleicht leichter umzusetzen ist als der obengenannte. Um bei der Identifizierung der target-group nicht daneben zu greifen, setzt Constantin laut Moszkowicz auf Stoffe, die ihr Publikum bereits gefunden haben, insbesondere auf literarische Vorlagen. Und Moszkowicz ist sich übrigens sicher: Kino ist nicht in der Krise, sondern wächst. Veranwortlich dafür ist der Umstand, so der Fachmann, dass auch in den emerging markets wie China oder Russland Teenager existieren.